SEIN: ein Segler – Der Blog eines Segelanfängers

Der Autor Tim Ferriss fordert in dem Buch „Die vier-Stunden Woche“ seine Leser dazu auf, einen Traum-Plan zu erstellen. Das Ziel dieses Plans ist es, sich zu überlegen, wie man sein Leben leben würde, wenn ein Scheitern unmöglich wäre. Im weiteren Verlauf des Buches leitet Ferriss seine Leser nach und nach dabei an, herauszufinden, was notwendig ist, um sich jeden Einzelnen dieser Träume zu erfüllen. Oft zeigt sich, dass deren Verwirklichung nur die eigene Motivation (endlich anfangen, es wagen) und etwas Geld (nicht so viel, wie man meint) entgegenstehen. Dieser Blogbeitrag beschreibt, wie mir Tim Ferriss und sein Buch dabei halfen, meine Begeisterung für das Segeln zu leben und sie stetig aufrecht zu erhalten.
Vom Traum zur Motivation
Ferriss beginnt bei der Erstellung des Traumplans damit, die Worte HABEN, SEIN und TUN groß auf einen Zettel zu schreiben. Unter HABEN listet der Leser auf, was er gerne besitzen würde. Ein schickes Auto oder eine Rolex? Alles ist möglich. Bei SEIN notiert er, was er sein will. Ob das der Traum ist, ein guter Tänzer oder ein toller Koch zu sein, nichts ist verboten. Im Abschnitt TUN sind dann Aktivitäten gefragt, die der Leser schon immer einmal tun wollte. „Aus einem Flugzeug zu springen“ oder „die eigene Familiengeschichte zu erforschen“ sind in dieser Kategorie genau richtig. Eine „intelligente und blendend aussehende Freundin zu finden“, käme laut dem Buch ebenfalls in diese Kategorie.
Ich habe „Die 4-Stunden Woche“ mittlerweile dreimal gelesen und habe in den Jahren 2019, 2021, 2022, 2023 und 2024 jeweils einen Traumplan aufgestellt. Die Einträge in den Abschnitten HABEN und TUN veränderten sich über die Zeit. Entweder wurden sie erfüllt oder ich habe einfach das Interesse an ihnen verloren. Meine Träume in der Kategorie SEIN hingegen, blieben konstant, denn das zu SEIN, was man sich wirklich wünscht, hört nicht so schnell wieder auf. Daher findet sich dort in all den Jahren der Eintrag „SEIN: ein Segler“.
Von der Motivation zur Planung
Ferriss empfiehlt, für die Träume in der Kategorie SEIN zu beschreiben, was man zu TUN hat, um zu SEIN. Es ist dabei wichtig, nicht zu weit im Voraus zu denken. Einen 10-Jahres-Plan aufzustellen, um ein berühmter Autor zu werden, lässt dich deine Motivation schnell wieder verlieren. Vielmehr sollen die Ziele mittelfristig, in sechs bis zwölf Monaten, erreicht sein. Du willst ein guter Koch werden? Bereite ein mehrgängiges Weihnachtsmenü zu. Noch besser: geh die Erfüllung gleich an. Suche Rezepte heraus, plane ein Probekochen und erstelle die Einkaufsliste dafür. Lass keine Ausreden zu.
Den Anweisungen im Buch folgte ich jedes Jahr für meinen Traum, ein Segler zu sein. Hier sind die Eintragungen von 2019 bis 2024:
Jahr | SEIN | TUN, um zu SEIN |
---|---|---|
2019 | ein Segler | das SRC-Funkzertifikat erlangen |
an SKS-Kurs teilnehmen | ||
2021 | ein Segler | SKS-Theorieprüfung bestehen (abhängig von Corona-Einschränkungen) |
SKS-Praxis erster Segeltörn (abhängig von Corona-Einschränkungen) | ||
2022 | ein Segler | SKS-Törns und -Praxisprüfung |
2023 | ein Segler | Segeln üben am Brombachsee |
Segelurlaub auf der Ostsee | ||
2024 | ein Segler | Segeln üben am Brombachsee |
Segelurlaub Schlei |
Self-Commitments
Die Gefahr eines jeden guten Plans ist der Alltag. Ist die erste Euphorie verflogen, werden Alltagspflichten und -probleme schnell wichtiger. Das ist mir bei meinem Traum, Segler zu sein, auch passiert. Der Theorie-Kurs SKS tauchte bereits in dem Traumplan von 2019 auf. Tatsächlich teilgenommen habe ich in 2020. Die zugehörige Prüfung trat ich dann erst im August 2021 an.

Eine Möglichkeit, dem schwindenden Interesse an der Umsetzung der eigenen Träume entgegenzuwirken, sind Self-Commitments oder zu deutsch Selbstverpflichtungen. Der Trick ist, ein Self-Commitment so zu gestalten, dass es uns schwer fällt, es zu brechen, wenn es einmal gegeben wurde. Dies geschieht über „Kosten“, mit denen man sich an die Sache bindet. Der spanische Eroberer Hernán Cortés befahl seinen Männern nach der Landung in Mittelamerika, die eigenen Schiffe zu verbrennen. Damit verhinderte er einen möglichen Rückzug, falls er und seine Gefolgsleute auf Hindernisse stoßen. Er baute eine „Verpflichtung“ zum Kampf auf, komme, was wolle.
Was waren (und sind) meine Commitments für die Erfüllung meines Traumes:
1. Ich investiere Geld.
Eine Segelausbildung ist nicht das preiswerteste „Hobby“. Neben Kurs- und Prüfungsgebühren für die Sportbootführerscheine entstehen Kosten für Praxistörns. Die Erstausstattung mit Segelbekleidung nicht zu vergessen. Diese kostet ein kleines Vermögen. All diese Ausgaben wären in meinen Augen nutzlos, wenn ich das erlernte Wissen und die Ausrüstung später nicht nutzen würde. Das in das Hobby gesteckte Geld ist damit die erste Verpflichtung mir selbst gegenüber.
2. Ich melde mich an und buche im Voraus
Durch das feste Anmelden zu Lernkursen wie einem SKS- oder SRC-Kurs stieg die Hemmschwelle, das Thema Segeln wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden zu lassen. Das verbindliche Chartern einer Segelyacht gehört ebenfalls dazu. Was es im Kalender steht, kann nicht mehr ignoriert werden. Daher ist mein Tipp: Buche die Kurse und chartere die Schiffe, wenn du gerade die Motivation hast.
3. Ich weihe andere in meine Pläne ein.
Ich erzählte mir nahestehenden Personen, was ich vorhatte. Das tat ich zu einem Zeitpunkt, an dem ich noch Feuer und Flamme für das Thema Segeln war. Dadurch würde es mir später wie Versagen vorkommen, die Pläne nicht in die Tat umgesetzt zu haben. Dies wiederum würde zu neuer Motivation führen, weiterzumachen. Ich erzähle meiner Freundin regelmäßig von meinen Segelplänen für das nächste Jahr. Das hilft mir, am Ball zu bleiben, auch wenn ich sie damit manchmal nerve. Das Verfassen dieser Blogeinträge schafft weiteres Self-Commitment. Fällt dir zukünftig auf, dass die Anzahl und Qualität der Beiträge zwischen April und Oktober eines Jahres sinken, schreib mir gerne eine Nachricht und erinnere mich an meinen Traum, Segler zu sein. Das Kontaktformular findest du auf der Hauptseite.
4. Ich ziehe andere in die Pläne hinein.
Das ist sogar noch effektiver, als nur davon zu erzählen. Für meinen ersten eigenen Segeltörn in 2023 suchte ich mir einen Mitsegler. Das half nicht nur Kosten zu sparen, sondern band mich auch an die Umsetzung meiner Pläne. Der Törn musste geplant werden, was mich zusätzlich immer wieder dazu zwang, mich mit dem Thema Segeln zu beschäftigen.
Lass uns die Reise gemeinsam gehen.
Natürlich interessierte ich mich für das Segeln, bevor ich Tim Ferriss las. Sogar den ein oder anderen Sportbootführerschein hatte ich schon in der Tasche. In Schwung gekommen bin ich aber nie, ganz zu schweigen davon, regelmäßig die Segel zu setzen. Dafür brauchte es erst ein Buch, dass mir meine Träume und den Weg zu deren Verwirklichung klar und einfach vor Augen führte. Mit der richtigen Motivation, einem guten Plan und den notwendigen Self-Commitments ausgestattet habe ich es geschafft, meinem Traum, ein Segler zu sein, näher zu kommen und ihn zu leben. Die Reise beginnt aber erst richtig. Wenn du willst, begleite mich hier in diesem Blog gerne auf dieser Reise.
Ahoi und bis bald!
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